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Neues Konzept - Teil 3 (m. 1 Link) - Druckversion

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Neues Konzept - Teil 3 (m. 1 Link) - Prellbock - 28.06.2020

Guten Nachmittag werte Leser,

hier nach Freifahrt und Konzessionsmodell noch ein konzeptioneller Artikel - Beitrag vom heutigen 28.06. - "Den Regionen die Bestellung der Züge wegnehmen? Das Ministerium betrachtet das im Konzept als vorteilhaft"

Zdopravy bringt den dritten Teil der Serie zum neuen Konzept des öffentlichen Verkehrs, dass das Verkehrsministerium der Regierung zur Behandlung sandte. Einen wesentlichen Teil des Materials nimmt das Modell der Bestellung der Eisenbahnverbindungen ein; in Zukunft sollte zwischen 4 Varianten entschieden werden. Das Ministerium sieht (frei) vor allem bei der zentralen Bestellung aller Züge durch den Staat Vorteile.

"Zu dieser Variante neigte in der Vergangenheit ein Teil der akademischen Sphäre. Und auch aus Sicht des Bahnsektors erschien es vorteilhafter, weil es die Finanzströme mit den Verantwortlichkeiten vereint und Einigkeit zwischen Besteller und dem finanzierenden Subjekt schafft. Ein Vorteil könnte auch die Verstärkung des Netzgedankens (bissel frei) des öffentlichen Eisenbahnverkehrs sein, ein Nachteil eventuelle, aber lösbare Auswirkungen auf die Funktionalität vom IDS," schreibt man in dem Konzept.

Die Zentralisierung der Zugbestellungen unter Federführung (frei - wohl so was wie "unter die Fittiche nehmen") des Staates ist als Variante Nummer 2 gekennzeichnet. Mit der Variante 1 wird der bestehende Zustand bewahrt, wo die regionalen Züge die Regionen bestellen und die Fernzüge der Staat bestellt. So funktioniert das seit dem Jahre 2005. Auf Basis eines Vertrages deckt aber der Staat den Regionen ca. 30% der Kosten im Regionalverkehr. "Wir dürfen jedoch weitere Mittel aus dem Staatshaushalt nicht vergessen, insbesondere die Erstattung der Nachlässe und einen Teil der Mittel für die Wartung und Modernisierung der Infrastruktur, die diesem öffentlichen Verkehr dient, die bewirken (frei), dass die Vergütungen des Staates 50% der öffentlichen Mittel übersteigen, die man in den öffentlichen SPNV steckt (frei)," schreiben die Beamten in dem Konzept. Wenn dieses Modell bewahrt werden würde, dann wäre es laut ihnen angebracht, dass der Staat ab dem Jahr 2034 aufhört, den Regionen für die regionalen Züge Beiträge zu leisten.

Laut der Autoren des Konzepts zeigten sich die Probleme mit der Aufteilung der Bestellung unter den Regionen auch bei der Virusinfektion. "Von einem Tag auf den anderen haben die Reisenden in hohem Maße das Reisen im öffentlichen Verkehr eingestellt und es war nötig eine Reduzierung der Verkehrsdienstleistungen  und eine Reihe weiterer Maßnahmen durchzuführen. Das war jedoch in einer Situation, wenn sich auf die Reduzierungen 15 Besteller einigen mussten, weil ein wesentlicher Teil der Züge auf dem Netz der tschechischen Eisenbahn von mehreren Bestellern zugleich bestellt wurden (z.B. die Schnellzüge Prag -  Železná Ruda wurden auf dem Abschnitt Prag – Klatovy vom Verkehrsministerium bestellt und anschließend von der Region Plzeň, die Vorortzüge um Prag sind gleichzeitig von der Hauptstadt Prag und von Mittelböhmen bestellt worden, eine Reihe von Zügen hat auch 4 Besteller auf den verschiedenen Abschnitten Ihrer (Linien-) Führung, eine Reihe Fahrzeugumläufe läuft (frei) über mehrere Besteller), außergewöhnlich schwierig," steht in dem Konzept. Die Autoren erinnern daran, dass einige einige Grenzen der Regionen mitten durch Ballungszentren verlaufen (z.B. Prag / Mittelböhmen, Regionen Pardubice / Hradec Králové).

Die Variante 3, wo längere Regionalverbindungen das Ministerium übernehmen würde und die ausgesprochenen Lokalbahnen würden bei den Regionen bleiben, erwähnt das Konzept nur am Rande. Mit der letzten Variante (4) gibt es den Übergang auf ein Modell, in dem der Staat die Grundregen festlegt, wobei die Bestellung weiterhin in den Regionen und den Gemeinden in übertragenem Wirkungsbereich liegt.

Im Falle der Übertragung sämtlicher Zugbestellungen auf den Staat sollte ein nationaler Koordinator des Verkehrs entstehen. Ebenso sollte man die Kräfte der Verkehrsbeamten z.B. in Mittelböhmen und Prag und in der ehemaligen ostböhmischen Region nicht zersplittern, wo ein Koordinator ausreichen würde.

Die Auswahl der Variante der Aufteilung der Bestellerfunktion und die genaue Abgrenzung der Rolle des eventuellen nationalen Koordinators sollte man laut des Konzepts bis Dezember 2022 realisieren.

Das Konzept behandelt (frei) gleichfalls die Zukunft der Freifahrten und die Einführung des Konzessionsmodells auf der tschechischen Eisenbahn.


Link zu Zdopravy

Grüße vom

Prellbock


RE: Neues Konzept - Teil 3 (m. 1 Link) - AAW - 29.06.2020

Hallo fleißiger Übersetzer,

die Bestellung direkt durch den Staat hegt m.E. Vorteile aber auch Risiken. So entfiele ggf. das Problem der Zugbrechung/Einkürzung im Nichts an den Krajgrenzen. Andererseits ist die größte Gefahr wohl, daß einige Lokalbahnen auf die Kippe gerieten, welche die einzelnen Fürstentümer derzeit als strukturpolitische Maßnahme bestellen.

Ahoj