Die Preiserhöhungen beim Korridor-Bau als Thema (m. 1 Link)
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Guten Abend werte Leser,

wir haben das Thema hier auch schon gelegentlich kommentiert - Beitrag vom heutigen 01.03. - "Ein neuer Gipfel der Verteuerung. Für die Verbesserung des Korridors auf 200 km/h wollen die Firmen zweimal so viel".

Die Baufirmen haben keine Kapazitäten für den Eisenbahnbau, der Staat erhöht dennoch unaufhörlich den Haushalt der SŽ.

Vom Eisenbahnbaugewerbe  kam ein weiterer Beleg zur Übersättigung des Marktes und von der sich daraus ergebenden Verteuerung den Baustellen. Der SŽ ist es nicht gelungen den Auftrag für die Anpassung des in Bau befindlichen 4. Korridors auf dem Abschnitt Soběslav – Doubí für eine Geschwindigkeit von 200 km/h zu vergeben. Der einzige Teilnehmer des Tenders kam mit einem fast doppelten Preis im Vergleich mit der Annahme des Investors.

Der angenommene Auftragswert beträgt 154 Mio. ohne Mwst. (es handelt sich um den Wert nach Abzug der sogenannten Änderungsvorbehalts(?)), das Konsortium der Firmen Strabag Rail und Eurovia bot einen 294 Mio. überschreitenden Preis. Das Angebot überschreitet so die Annahme um mehr als 90%. Der Wettbewerb wurde zurückgezogen und wird höchstwahrscheinlich erneut ausgeschrieben.

Der Bau des Korridors auf dem Abschnitt Soběslav – Doubí läuft schon seit dem Jahr 2019, den Vertrag im Wert von 3,865 Mrd. für ihn haben gerade Strabag und Eurovia (noch mit Metrostav) den Vertrag. Der Abschnitt war ursprünglich für eine Geschwindigkeit von 160 km/h projektiert, erst im Laufe des Baus entschied sich die SŽ das zu ändern und sie ließ den Korridor für eine Geschwindigkeit von 200 km/h umprojektieren. Es ging z.B. um die Anpassung des Schwellenunterbaus (?), der Bahnsteige oder der Oberleitung. Die Geschwindigkeit von 200 km/h gilt nur für Neigetechnikgarnituren, normale Garnituren werden zwischen Soběslav und Doubí maximal 185 km/h fahren können.

Jetzt zeigte sich allerdings, dass die Baufirmen aus den geschätzten zusätzlichen Kosten der SŽ eine Papierfetzen gemacht haben. Eine ähnliche Entwicklung hatte auch der identische Auftrag für den Abschnitt Sudoměřice – Votice. Dort hat die SŽ den Vertrag aber geschlossen, weil der Unterschied beim Preis nicht so astronomisch war. Die Annahme betrug 418 Mio., der Vertragspreis dann 481 Mio. Den Vertrag für die Anpassungen erlangten die Firmen HL ŽS und Elektrizace železnic, die den genannten Abschnitt des Korridors bauen.

Darüber, dass die Preise bei der Eisenbahn (im Unterschied zur Straße) in letzter Zeit erheblich wachsen, bezeugen einige Tender oder Vorhaben. Wegen der ziemlich hohen Preise hat die SŽ z.B. schon zweimal das Auswahlverfahren für die neue Brücke über den Orlík oder die Anpassung des Bahnhofs in Kolín. Erheblich teurer soll beispielsweise auch die Strecke von Brno nach Přerov sein. Anstelle der geschätzten 32,5 Mrd. Kronen aus dem Jahre 2018 kletterte der angesetzte Haushalt schon auf 57 Mrd. Kronen. Die Verbesserung des Korridors vom Prager Radotín durch Černošice kommt so gleichfalls auf mehr als 3 Mrd. , nachdem die SŽ noch im August 2019 von 1,3 Mrd. sprach.

Gemäß des Direktors der Abteilung Bauvorbereitung der SŽ, Pavel Paidar, ist die Überschreitung der geschätzten Preise bei den Tendern ein Phänomen der letzten Zeit. "Die Kapazitäten der Verfertiger sind gewissermaßen ausgeschöpft," sagte Paidar in einem Podcast der SŽ. Der Staat erhöht dennoch unaufhörlich den Haushalt der SŽ, obwohl die Baufirmen keine ausreichenden Kapazitäten mehr haben und so weiterhin höhere Preise anbieten.


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Grüße vom

Prellbock
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Die Preiserhöhungen beim Korridor-Bau als Thema (m. 1 Link) - von Prellbock - 01.03.2021, 21:20

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