Grube Turow muss Betrieb einstellen
#1
Nach der nun erfolgten Entscheidung des EuGH muss im Tagebau Turow unverzüglich der Abbau von Kohle eingestellt werden. 
Sollte man in Polen dem Urteil tatsächlich Folge leisten, muss die Versorgung des Kraftwerks anderweitig erfolgen. Das wiederum könnte für die Neißetalbahn und die polnischen Anschlussstrecken interessante Entwicklungen zur Folge haben.
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#2
Dobry wieczór! Guten Abend!

Von unserer Seite wird man dem EU-Urteil keinesfalls Folge leisten, da eine Schließung ernorme Konsequenzen im Bereich der Energieversorgung sowie im sozialen Gefüge der Region mit sich brächte, alldieweil sowohl das Kraftwerk als auch der Braunkohleabbau von essenzieller Bedeutung sind!!! Denn das ist der Arbeitgeber Nummer 1 in der Region Zgorzelec/ Lubań. Nachstehend drei von vielen polnischen Stellungnahmen zu diesem vollkommen widersinnigen EU-Urteil, darunter auch die offizielle Erklärung von Ministerpräsident Morawiecki!

https://serwisy.gazetaprawna.pl/energety...bycie.html

https://inwestycje.pl/gospodarka/bedziem...lni-turow/

https://www.gov.pl/web/premier/oswiadcze...alni-turow

Es soll eine Anhörung in Luxemburg geben, wo die polnische Seite ihre Argumente zum weiteren Betreiben der Anlage darlegen wird. Eines jedoch lässt sich mit Sicherheit sagen: die ohnedies eher übersichtliche EU-Begeisterung in unserem Land wird durch derlei Urteile sicher nicht größer werden und viele unserer Landsleute dazu veranlassen, immer ernsthafter über einen POL-EXIT nachzudenken.

Mit freundlichen Grüßen
Tendrzak Wratislaviensis
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#3
Hallo Breslauer Tenderlokomotive,
(oder für den Ereiferer vom Bahnsteig in Lausa: hallo wrocławski tendrzak,)

so sehr ich das Argument "Verhindern des Ausblutens der Region Zgorzelecki" nachvollziehen kann, so sehr drängt sich mir auch die Frage auf, wie nachhaltig das Festhalten an einem einzigen Industriezweig/Energieträger und die (vorsichtig formuliert) einseitige Berücksichtigung der polnischen Interessen bei den erwartbaren Auswirkungen auf die Nachbarstaaten sein kann.

Nach Konzept für die Zukunft hört sich das jedenfalls nicht an - eher nach neuen/verfestigten Problemen im Zusammenleben der Grenzregion.

Und wenn die Kohlevorräte endgültig erschöpft sind, steht man vor der gleichen Frage - wie weiter? (Nur das die heutigen Entscheidungsträger ihre Schäfchen dann bereits im Trockenen haben.) Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Erwatunsgemäß steht die nachfolgende politische Generation dann immer noch ohne Konzept da.

Die Führungsschwäche der Berufspolitik, die nicht zuletzt durch Corona eindrucksvoll bestätigt wurde, macht halt nicht vor Grenzen halt und ist ein weltweites Phänomen.


Cześć nach Wratislaw
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#4
Dobry wieczór wszystkim czytelnikom na forum! Guten Abend an alle Leser dieses Forums!

Das in diesem Faden angesprochene Thema ist sehr vielschichtig und zu komplex, als dass es im Rahmen eines Eisenbahnforums ausdiskutiert werden könnte.

Trotzdem möchte ich die wichtigsten hier vorkommenden Themen aus polnischer Sicht kommentieren:

  1. Stichwort- Nachhaltigkeit:  In der vom Europäischen Gerichtshof ausgesprochenen Anordnung (es ist nota bene kein Urteil!) ist von einer sofortigen Schließung der Grube in Turów in Rede. Es geht speziell in dieser Entscheidung nur in zweiter Linie um Nachhaltigheit. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird man auf mittlere bis längere Frist nicht umhin können,   in der Energiepolitik umzudenken. Soweit Zustimmung! Nur muss ein solcher Umbau sozial für alle verträglich vonstatten gehen. So steht es auch in den EU-Grundsätzen. Aus welchem rationalen  Grund also sollte dieser Grundsatz gegenüber Polen nicht gelten?  Eine Schließung der Grube und des Kraftwerks in Turow von heute auf mogen - genau das fordert die EU von uns - ist schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit und zwar sowohl in sozialer als auch logistischer Hinsicht, alldieweil das Kraftwerk 8% unseres Stromes erzeugt und in etwas 3 Millionen Haushaltungen die Lichter ausgingen!
  2. Stichwort - Probleme im Zusammenleben der Grenzregion: Ich möchte hier darauf hinweisen, dass Polen im Abbau von Braunkohle den dritten Platz in der EU belegt - wohlgemerkt hinter Tschechien und Deutschland. Sowohl auf tschechischer als auch deutscher Seite funktionieren Braunkohlegruben und Kraftwerke, welche teilweise technisch nicht so gut nachgerüstet sind wie die Anlage in Turów , die über modernste Filter verfügt! Diese schlechter ausgerüsteten Anlagern jedoch dürfen weiter funktionieren. Das ist beim besten Willen nicht zu begreifen! Die Klage vor dem EU-Gerichtshof  wurde  von tschechischer Seite eingereicht. Hier ist m. E. der diplomatische Weg der konstruktivste. Denn nur er vermag die in den letzten Monaten entstandenen mannigfachen Mißverständnisse zwischen der Tschechischen Republik und Polen schlußendlich auszuräumen. Dieser Weg sollte hier beschritten werden. Dann nämlich könnte man sich ohne eine Intervention des EU-Gerichtshofes zwischenstaatlich einigen.
  3. Stichwort - Führungsschwäche von Berufspolitikern: Hier stimme ich dem Vorredner gerne zu, denn tatsächlich ist dies auch ein EU-intern weitverbreitetes Phänomen, weshalb mir die Überleitung zum letzen Punkt dadurch  leicht gemacht wird;
  4. Stichwort - (die von mir vorher schon erwähnte) mangelnde EU-Begeisterung Polens : Sie resultiert daraus, dass es de facto ein Europa der zwei Klassen gibt. Auf deutscher Seite spricht man lieber von einem Europa der zwei Geschwindigkeiten. Die erstklassigen Staaten sind diejenigen, welche vor der Erweiterung 2004 und 2007 dabei waren. Alle anderen, also auch Polen gehören zu den Staaten zweiter Klasse. Ist zwar de iure anderes geregelt ist, interessiert realiter aber kaum. Hier könnte man eine Vielzahl an Beispielen anführen. Weil wir wie oben geschrieben auf einem Eisenbahnforum sind, sei hier und jetzt nur ein einziges Beispiel genannt, welches allen Lesern hier in lebhafter Erinnerung sein dürfte. Als die Corona-Pandemie vor einem reichlichen Jahr begann und Polen, Tschechien sowie Ungarn ihre Grenzen schlossen, war die Entrüstung auf EU-Seite riesengroß. Mit einer Selbstverständlichkeit jedoch schloß Deutschland  die Grenze zu Frankreich, zur Schweiz und zu Österreich und tat damit das Gleiche, was aber in den Augen der EU-Wahrnehmung in Brüssel  offenbar nicht das Selbe ist. Denn dort krähte  kein einziger Hahn danach! Hier tritt das Messen seitens der EU mit zweierlei Maß sehr klar und deutlich zu Tage! Ergo: Quod licet Germaniae , non licet Poloniae, Bohemiae etc ! Eben davon haben viele meiner Landsleute die Faxen einfach herzlich dicke!!!
Weil ich jedoch davon überzeugt bin, dass im Falle der Braunkohlengrube sowie dem Kraftwerk Turów eine Lösung gefunden wird, die für die Interessen aller partizipierenden Seiten tragbar ist, glaube ich auch, dass noch eine Menge nicht uninteressant bespannter Güterzüge und bestimmt noch der eine oder andere Sonderzug den Bereich der Grube und des Kraftwerkes befahren werden, womit der Bogen zum Thema Eisenbahn wieder gespannt wäre.

Freundliche Grüße nach Deutschland
Tendrzak Wratislaviensis
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#5
Wie sagte einst der inzwischen verstorbene Otto Graf Lambsdorff ? „Wir wären ein Volk von Jägern und Sammlern, wenn wir alle Forderungen der Grünen erfüllen würden“.
Da werden überall Windräder installiert, die einige Betreiber inzwischen wieder abbauen lassen, weil die staatliche Förderung aufgehört hat und der Betrieb für sie damit unökonomisch geworden ist.
Da wird die Stilllegung aller deutschen Atomkraftwerke angeordnet, weil es in Fukushima einen ernsthaften Störfall gegeben hatte. Gibt es in Europa Erdbeben, die eine ähnliche Katastrophe auslösen könnten ? Hat es z.B. in Tschechien oder Frankreich schon mal lebensbedrohliche Störfälle gegeben und ist schon mal jemand zum Europäischen Gerichtshof gerannt, um die „bösen" Franzosen zu verklagen, die die Stromerzeugung mittels Kernkraft für eine saubere und sichere Lösung halten ?
Kann man nicht einfach die Kohleförderung bis zur Erschöpfung der Vorräte weiter laufen lassen, wo inzwischen Kraftwerke so ausgestattet sind, dass sie die Umwelt weniger belasten als früher ?
Politische Eingriffe in die Energiewirtschaft kann man auch für problematisch halten.
Hach, wie wird die kleine Greta schimpfen, wenn sie das liest.
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
T
T
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#6
(23.05.2021, 23:48)Tendrzak Wratislaviensis schrieb: * Stichwort- Nachhaltigkeit:
...
* Stichwort - Probleme im Zusammenleben der Grenzregion:
...
* Stichwort - Führungsschwäche von Berufspolitikern:
..
* Stichwort - (die von mir vorher schon erwähnte) mangelnde EU-Begeisterung Polens:
...

Weil ich jedoch davon überzeugt bin, dass im Falle der Braunkohlengrube sowie dem Kraftwerk Turów eine Lösung gefunden wird, ...

Hallo nach Schlesien,

es freut mich, daß man hier politische Themen "über den Tellerrand" auch mal unaufgeregt und konstruktiv beschauen kann (wenn da nicht wieder dieser wxdf mit seiner Polemik ohne Sachargumente auffähren würde).

Vornweg:
Nachhaltigkeit heißt für mich, daß die Interessen der Menschen aller Generationen berücksichtigt werden - auch die der folgenden Generationen.
Und genau bei den folgenden Generationen sieht es im Bereich der Kohlegrube mau aus. Es ist in meinen Augen für die Zeit nach Abschluß des Kohletagebaus keinerlei gesicherte Zukunft i.S.v. Nachnutzung der Region auch nur konzeptionell vorhanden. Erschwert wird das Ganze freilich dadurch, daß die Entscheider nicht eine Generation, auch keine Halbe vorauszudenken gewillt (wahrscheinlich auch nicht dazu befähigt) sind.

Der Tagebau im Dreiländereck sticht m.E. dadurch hervor, daß er Probleme in den Nachbarstaaten auf vglw. dicht besiedeltem Terrain erzeugt (v.a. bzgl. Grundwasser). Das ist mir von anderen heutugen Kohletagebauen so nicht bekannt.
Problem an der Sache ist, daß der polnische Betreiber, der diese hervorruft, und die polnische Genehmigungsbehörde (bei uns wäre es das Oberbergamt) dies als Problem eben dieser Nachbarstaaten abtun. Sie stellen damit das Verursacherprinzip in Frage.
Das hat mit Gemeinschaft wenig zu tun ...

Beim Thema "nachhaltig agierender Politiker" sind wir ja eins.

Zum Thema EU-Skepsis möchte ich mit einem (subjektiv empfundenen) Vergleich zur deutschen Wiedervereinigung antworten:

Wer einer Gemeinschaft beitritt, der stimmt stets auch deren Grundsätzen zu. Das war beim Beitritt der DDR zur Bundesrepublik der Fall - das war beim Beitritt der meisten ostmitteleuropäischen Staaten zur EU so.
In beiden Fällen frohlockte der Reichtum des anderen jeweils zum umjubelten Beitritt. Die Konsequenzen für sich und für sein Umfeld konnte und wollte man beim Beitritt nicht sehen. Im Gegenteil: Davor verschloß man geflissentlich die Augen.
Das Ergebnis ist, eine unübersehbare Resignation der sich ausgeschlossen Fühldenden im heutigen Ostdeutschland was den deutschen Wiederzusammenschluß betrifft, aber auch in PL/CZ/SK/HU/ etc. was den EU-Beitritt betrifft. Merkwürdigerweise sind dann die wirtschaftlich vorwiegend verbesserte Situation der Einzelnen (die damals jeweils zum Überschwang des Beitritts führten) nachrangig, weil es plötzlich auch Pflichten zu erfüllen gibt.

In beiden Fällen bin ich nur außenstehender Beobachter (zur Wende war ich noch unmündig, und der Beitritt anderer Staaten zur EU mußte ohne mein Zutun entschieden werden Big Grin).
Aber ich stelle wieder fest, wie ähnlich doch die europäischen Völker ticken. In Polen weiß das die Politik gut zu nutzen. Aber sitzen in Brüssel nicht auch polnische Bürokraten als Teil des europäischen Bürokratieproblems?
Die Frage ist: Gänge es den Polen ohne EU besser? (Gänge es den Ostdeutschen ohne Einheit besser?)
Wirtschaftlich gesehen, kann man m.E. eindeutig sagen: Nein! (Aber der Mensch neigt leider zum postfaktisches Bauchgefühl.)

Zum Schluss bleibt festzuhalten (wie du schon schriebst):
Das Leben im südlichen Powiat Zgorzelecki wird sicher nicht von heute auf morgen darniederliegen. Es ist ja eine Eigenart von uns Menschen, Kompromisse und Absprachen einzugehen. Manche Generation tut sich da schwerer, andere weniger.


In diesem Sinne wünsche ich noch eine wunderschöne Pfingstwoche.

Grüße an die Oder!




PS:
Lohnt es sich auf wxdfs polemisches Gewäsch einzugehen? Thema war ja der Braunkohletagebau in der Gegend um Bogatynia und der Umgang damit - und nicht eine weltweite Ökoverschwörung, wovon er da gleich wieder faselt.

Vielleicht nur so viel:
Wer das eine will (hier Braunkohletagebau), muß sich um die Folgen für die anderen kümmern.
Und da kann es nicht sein, daß es tschechische Gemeinden gibt, die aufgrund des Tagebaus keine nutzbaren Wasserresserven mehr haben und die polnische Seite sagt, daß sei ein tschechisches Problem. Welchen Vorteil haben diese Gemeinden nochmal vom polnischen Tagebau (mal abgesehen von der Wasser- und ggf. Luftproblematik)?
Getreu dem Motto: Helmut will billigen Strom, sollen doch die direkten Anrainer selber sehen, wo sie mit ihren "Problemchen" bleiben? Nach ihm die Sintflut! Leider das Credo seiner Generation ...

(Das war jetzt - extra für unseren Helmut  - auch polemisch.)
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#7
Moin AAW,

ich habe zwar den Bedanken - Button gedrückt aber ich möchte Deinen Zeilen einfach nochmals so zustimmen, weil besser hätte ich es auch nicht schreiben können.

Wie immer, haben die meisten Facetten unseres Lebens zwei Seiten. Und im Diskurs sollte man eben immer beide Seiten beleuchten. Das ist Dir sehr gut gelungen.

Grüße
Jens
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#8
Dobry wieczór! Guten Abend!

Direkt nochmal zum Thema Braunkohlenbergbau und Kraftwerk:
Das Thema Nachhaltigkeit steht wie bereits geschrieben hier erst an zweiter Stelle. Erstrangig geht es um die Sicherstellung von ca. 15 000 Arbeitsplätzen (inkl. aller Firmen, die der Kohlegrube sowie dem Kraftwerk zuarbeiten und dieses beliefern). Hier sind existenzielle Ängste bei den Angestellten, die nicht wissen, ob sie ihre Familien in einem Monat noch werden ernähren können oder ob sie auf der Straße sitzen. Die Antwort darauf wollen die Menschen jetzt  bzw. mögichst zeitnah haben! Eben deswegen müssen derlei Gespräche zum vorläufigem Erhalt der Anlage schnellstmöglich geführt werden. Dann erst ist Platz, um sich Gedanken um langwelligere bzw. nachhaltigere Konzepte machen und nicht vorher!

Thema Umweltvertäglichkeit der des Braunkohlenwerks: diese ist mehrfahch geprüft worden. Auf das Risiko hin, dass sich der Grundwasserspiegel absenken könnte, sind zusätzliche Maßnahmen getroffen worden. Deshalb kann nicht mit letzter Sicherheit festgestellt werden, ab die Grundwasserabsenkung durch den Tagebau oder durch die allgemeine Dürre und Trockenheit der letzten Jahre verursacht wurde. Sollten hier Mängel seitens des Bergbaus sein, müssten diese entsprechend nachgerüstet bzw. nachgebessert werden.


Eher allgemeine Überlegungen zu Europa als Stellungnahme zu vorher Gesagtem:
Die Analogie der EU-Osterweiterung  zur deutschen Wiedervereinigung ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Die so oft zitierte innere Einheit Deutschlands wurde - soweit ich das aus Polen  beurteilen kann - bis heute nicht erreicht. Wie auch, wenn es bis heute in Ostdeutschland Menschen gibt mit einem Verdienst  in Höhe von  80% dessen, was ein Westdeutscher für die gleiche Tätigkeit erhält!!?? Natürlich sorgt das für  Unzufriedenheit!  Diese Information habe ich von Freunden aus Ostdeutschland.

Die so oft  von westeuropäischer und deutscher Seite mit erhobenem Zeigefinger angesprochene fehlende Solidarität Polens oder anderer mittelosteuropäischer Staaten gegenüber der EU ist nichts Anderes als ein Resultat  der jahrelang   betriebenen EU-Realpolitik, nämlich dass Ostmitteleuropa den westeupopäischen Staaten als  Billiglohnpool für Arbeitskräfte und Dienstleistungen dienen soll. Eine wirtschaftliche Konkurrenz für Westeuropa sollen die Ostmitteleuropäer nach Möglichkeit bitte nicht werden! Dabei will die EU zumindest auf dem Papier außer einer Wirtschafts- doch auch eine Wertegemeinschaft sein. Der Mensch lebt eben nicht nur vom Brot allein.

Deshalb müsste sich die Staatengemeinschaft der EU m.E. dahingehend ändern, dass es im Bereich der Wirtschaft mehr Chancengleichheit für Ostmitteleuropa gibt und darüberhinaus  mehr historische , kulturelle sowie soziale Belange im Vordergrund stünden, um einem  europäischen WIR näher zukommen. Tritt hier in absehbarer Zeit keine sicht- und erlebbare Veränderung ein - momentan sieht es für mich eher nicht danach aus - dann wird es in 10-20 Jahren die EU in ihrer heutigen Form und Ausdehnung nicht mehr geben.

Z kolejowym pozdrowieniem z Polski do Niemiec! Mit einem Eisenbahngruß von Polen nach Deutschland!
Tendrzak Wratislaviensis
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#9
Guten Abend und dobrý wieczór,

als Ergänzung:
Polen will zum Tagebau Turów in Verhandlungen mit Tschechien treten, vermeldet https://deutsch.radio.cz/polen-will-mit-...ln-8718423

Damit könnte es im besten Fall eine außergerichtliche Einigung geben.
Das EuGH-Urteil war nach meinem Laienverständnis ja nur eine einstweilige Verfügung, welche bis zu einer bilateralen (im Zweifel gerichtlichen) Entscheidung gültig wäre.
Man wird sich nicht schwarz, nicht weiß und auch nicht ohne jedwede Zugeständnisse von allen Seiten irgendwo in der Mitte einigen.

Daß die "Fachjournalisten" daraus direkt wieder ein effekthascherisches Verbot des Weiterbetriebs gemacht hatten, steht auf einem anderen Blatt.


Czesc
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#10
Hallo!

Der Haupttenor in der Lokalpresse lautete: Die Grube arbeitet weiter. Oder ähnlich. Protestaktion gab es gegen das Urteil des EuGH in Turoszow. Ansonsten sehen wir mal, wie sich die Sache wird weiter entwickeln wird. Zündstoff gibt es genug. Trilateral gesehen.

Eines sei am Rande noch erwähnt. Wenn es die politischen Umwälzungen vor 30 Jahren nicht gegeben hätte, würde es heute noch mehr Umweltprobleme geben.

Gruß Jörg, der sein ganzes Leben lang, gegenüber Turoszow lebt und nicht mehr erleben wird, wie aus dem Tagebau die 5. Ostsee (2080) oder so, werden wird.   Huh
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#11
Hallo!

Nach über zwei Jahren wurden zwei Kohlezüge nach Tschechien gefahren. Bis letzte Woche war der Verkehr tagsüber durch Bauarbeiten um Sulikow beeinflußt. Am WE sind wieder mal Zementzwiebeln und Behälterwagen angekommen. Lt. Lokalpresse (Sächs. Zeit.) gibt es Probleme mit dem Betrieb des neuen Blocks. Der sollte eigentlich drei alte ersetzen. Schauen wir mal, wie die Sache weiter läuft. In der Grube wird jedenfalls fleißig gebaggert.

https://www.drehscheibe-online.de/foren/...30,9922832

Link zeigt den Zug von heute, im Beitrag selbst ist einer zum ersten Zug drin.

Gruß Jörg
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#12
Witam zainteresowanych tematem Turowa! Hallo an alle, die sich für das Thema Turów interessieren!

Jako że zaczęto dyskutować nt kopalni i elektrowni Turów na tym wątku, pragnę poinformować o tym, iż dziś wznowiono rozmowy w tej sprawie. W tym celu odbyło się dziś w Warszawie spotkanie czeskiej Pani minister Anny Hubaczkovej oraz naszej Pani minister Anny Moskwy. Dalszych informacji spotkania na tę chwilę nie ujawniono, ponieważ po dokładnym przejrzeniu wszystkich artykułów sformułowanego ws. Turowa pisma konieczna jest konsultacja dzisiejszych wstępnych ustaleń po obu stronach granicy.

Po stronie polskiej jednak mowa była o dużej różnicy w podejściu nowego rządu czeskiego w porównaniu z poprzednim rządem. Sam fakt, że padł wyraz porozumienie zamiast sporu żywi po naszej stronie nadzieję, że jednak udało się konstruktywnie porozumiewać. Po obustronnych konsultacjach ostateczne ustalenia zostaną w możliwie krótkim czasie opublikowane.


Da auf diesem Faden eine Diskussion zum Thema Braunkohletagebau und Kraftwerk Turów begonnen wurde, möchte ich darüber in Kenntnis setzen, dass die Gespräche hierzu wiederaufgenommen wurden. Zu diesem Zweck trafen sich heute in Warschau die tschechische Umweltministerin Anna Hubaczkova mit ihrer polnischen Amtskollegin Anna Moskwa. Nähere Informationen des Treffens drangen im ersten Moment nicht nach außen, weil nach genauer Durchsicht aller Artikel des Schriftwerks in Sachen Turów eine beidseitige Beratung der heute festgelegten Kriterien notwendig ist.

Auf polnischer Seite war jedoch die Rede von einem großen Unterschied in der Haltung der jetzigen tschechischen Regierung gegenüber ihren aus dem Amt geschiedenen Vorgängern. Allein die Tatsache, dass das Wort Verständigung den Begriff Streit ersetzte, lässt auf polnischer Seite die Hoffnung aufkeimen, dass hier eine wirklich konstruktive Unterredung stattgefunden hat. Die Ergebnisse der heutigen Gespräche werden nach beidseitiger Konsultation schnellstmöglich veröffentlicht.

A tu linki do relacji dzisiejszego spotkania / Hier zwei Links zum heutigen Treffen:
https://www.tvp.info/58018391/kopalnia-w...rze-rozmow
https://biznes.wprost.pl/gospodarka/ener...urowa.html

Pozdrawiam / Freundliche Grüße
Tendrzak Wratislaviensis
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#13
Witam wszystkich tematem Turowa zainteresowanych! Hallo an alle, die sich für das Thema Turów interessieren!

Stało się - jest porozumienie między Republiką Czeską i Rzeczypospolita Polską ws. Turowa!!!  Obu premierom udało się dziś z powodzeniem zamknąć rozmowy ws. zamknięcia kopalni w Turowie. Rozmowy te dość długo trwały i przedłużały się przez wybory, jakie odbyły się późną jesienią w Czechach. Osiągnięty kompromis potwierdzono owszem obustronnie podpisaną umową, na mocy której czeska strony wycofa złożoną do TSUE skargę przeciw Polsce.

Kompromis ma polegać na wypłacie Czechom 35 milionów € odszkodowania, a w dodatku jeszcze 10 milionów € Województwu Libereckiemu na budowę muru, który zapobiegać ma odwadnianiu gruntu położonych koło kopalni miejscowości. Środki te mają zostać przelane stronie czeskiej w momencie wycofania skargi z TSUE.

Oznacza to, iż zarówno kopalnia jak i elektrownia dalej będą działać i zapewniać naszemu województwu prąd i lokalnym mieszkańcom pracę. Niewątpliwie jest to radosny dzień dla strony polskiej!! O ile strona niemiecka tą wiadomością będzie zachwycona, zostawiam otwarte...

Dla miłośników kolej oznacza decyzja ta, że pociągi zdawcze w dalszym ciągu będą jeździć...


Es ist soweit - Verhandlungsdurchbruch zwischen der Tschechischen Republik und der Republik Polen i.A. der Braunkohlengrube Turów und dem dazugehörigen Kraftwerk. Den Regierungspräsidenten beider Länder ist eine Einigung in dieser Sache gelungen, welche sogleich in schriftlicher Vertragsform festgehalten wurde. Die Gespräche haben sich  ziemlich in die Länge gezogen, weil im Spätherbst in Tschechien Parlamentswahlen anstanden. Auf der Grundlage dieses Vertragswerks wird die tschechische Seite ihre bei der TSUE in Luxemburg eingereichte Klage gegen Polen zurückziehen!

Der Kompromiß wird darauf beruhen, der tschechischen Seite 35 Millionen € Entschädigung zu zahlen, zusätzlich gibt die polnische Seite dem Kraj Liberec 10 Millionen € zum Bau einer unterirdischen Mauer, die der Entwässerung und Absenkung des Grundwassers in den umliegenden Ortschaften und Gebieten vorbeugen soll. Die Geldmittel werden von polnischer Seite in dem Moment überwiesen, wenn die tschechische Seite ihre Klage bei der TSUE zurückgezogen haben wird.

Das bedeutet, dass sowohl die Braunkohlengrube als auch das Kraftwerk weiter in Betrieb sein werden und unserer Wojewodschaft Strom sowie der Bevölkerung vor Ort Lohn und Brot werden sicherstellen können. Zweifelsohne ist das für die polnische Seite ein hocherfreulicher Tag!! Inwieweit diese Nachricht auf deutscher Seite Begeisterung hervorruft, lasse ich einmal offen...

Für die Eisenbahnfreunde bedeutet dies, dass An- und Abtransporte nach wie vor über die Schiene laufen und die Züge weiterfahren werden...

Poniżej linki do źródeł/ Nachstehend die Links zu den entsprechenden Quellen:
https://www.tvp.info/58306411/bogatynia-...morawiecki
https://www.rmf24.pl/raporty/raport-kopa...rp_state=1
https://energia.rp.pl/wegiel/art35641351...-podpisane
https://wpolityce.pl/polityka/584340-kon...dium=turow
https://www.tvp.info/58332612/tsue-rzady...-ws-turowa

Pozdrawiam / Freundliche Grüße
Tendrzak Wratislaviensis
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