Rätselhaftes und Nebulöses (XXXVII)
#1
Hallo liebe Rätselfreunde!

Heute Folge 2 der Unterrubrik "Find das Männel!" Und damit es diesmal noch etwas leichter wird gibt es auch gleich den passenden Zug für diesen fröhlichen Reisenden.

[Bild: Visegrad-Raetsel_37A.JPG]

Frohe Ostern, nicht nur dem bestimmt recht schnell den Aufnahmeort erkennenden Rätselsieger!
________________[Bild: kufr.gif]_______________
                       ==== Alois N. =====
+++ Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken. (ML) +++
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#2
Lightbulb 
Das ist von der leichten Sorte. Der Bahnhofsname besteht aus drei Wörtern Tongue
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
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#3
(08.04.2023, 05:56)wxdf schrieb: Das ist von der leichten Sorte. Der Bahnhofsname besteht aus drei Wörtern Tongue

Extraleicht zum Osterfeste!
Ja, richtig: Drei Wörter, wobei der eigentliche Ortsname für mich ziemlich schwierig auszusprechen ist.
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#4
Ich würd's dann einfach mal auflösen wollen, das Rätsel: Es handelt sich um den Bahnhof der Stadt Zábřeh na Moravě und die Statue zeigt den Abenteurer Jan Welzl, der auch als Namensträger der örtlichen Pivovar herhält. Dass die Bahnhofskneipe von eben jener Brauerei geführt wird, dürfte hier längst kein Geheimtipp mehr sein. Na denn: na zdraví!
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#5
Lightbulb 
Ein Kollege erzählte einmal, dass des Tschechischen völlig nicht mächtige Bekannte in Tschechien nach dem Weg zu eben diesem Ort fragten und die Eingeborenen meinten, so etwas gäbe es nicht.
Nun ja, wenn man nicht weiß, dass das Z wie ein stimmhaftes S, das a mit dem Strich ein Dehnungs-a ist, das r mit dem Häkchen so eine im Deutschen gar nicht vorkommende Kombination aus r und stimmhaftem j wie bei Journal und das h kein Dehnungs-h wie im Deutschen ist, sondern wie ein leicht angehauchtes ch auszusprechen ist Angel Big Grin
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
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#6
(11.04.2023, 12:06)rich810 schrieb: Na denn: na zdraví!

Dito!!  Prost

Ich hatte den Auflösungsbeitrag schon vorbereitet, deshalb hier noch als Bestätigung:

"Da Helmut schon eine gar hilfreiche Andeutung machte und auf dem privaten Kanal auch die richtige Lösung genannt wurde möchte ich einfach mit einem Hinweis zum "Eskimo" die endgültige Auflösung vornehmen:

Jan Welzl, eine Lebensgeschichte die in Hohenstadt an der March begann und irgendwie etwas an Karl May erinnert. Wahrheit und Dichtung lagen schon damals - und gänzlich ohne die heutigen Möglichkeiten des Internets - nah beieinander.
"

Danke auch für die Ergänzung zur örtlichen Hopfen- und Malz-Degustation!
Da steht mal ein verlängerter Umstieg ins altväterliche Gebirge an... 
Anschließend klappt es vielleicht auch bei mir mit der richtigen Aussprache.  Sick
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#7
Nun ja, da hätte man bei der Belehrung zur Zábřeh-Aussprache ein paar kluge Worte zum Ortsnamen selbst schenken können, für die Stärkung der landeskundlichen Kenntnisse der ferrophilen Gemeinde. Nun muss ich das ungefragt wieder tun.
Also  Hinter dem Ufer, am anderen Ufer. Aus der Stadtgeschichte ist abzulesen, dass die Stadt/Burg 1254 unter dem großen Lokator Otokár II. erstmals erwähnt wurde und dem Schutz der anliegenden Furt über die Mährische Sázava diente. Eine Erstnennung des tschechischen oder deutschen Namens finde ich aus den Tiefen des Internets und eigener gedruckter Literatur jetzt nicht heraus, vermute aber, dass die spätestens seit dem Großmährishen Reiches ansässige tschechische/mährische Bevölkerung die Grundlagen der späteren Flur- und Ortsbenennungen legte. Die Deutschen werden wohl erst im Laufe des 13. Jahrhunderts dorthin geströmt sein.

Im deutschen finden wir auch ähnlich klingende Ortsnamen wie Söbrigen, Sobrigau, bei beiden träfe die volksethymologische Erklärung zu, da sie am oder hinterm Ufer (Elbe, Lockwitz resp.) situiert sind. Prof. Ernst Eichler, Karl-Marx-Universität Leipzig/Universität Leipzig, (*1930 Mimoň, +2012 Leipzig) verneint aber diese Rückführung, in beiden Fällen erklärt er die Herkunft mit dem reflexiven sobě, der zweite Wortteil bleibt unerklärlich, bei Sobrigau ist die akademische Lösung „Soběłgary.-  Leute, die sich selbst belúgen“, wahrscheinlich ein Ortsname, der herzhaft von den Sassen der Nachbarsiedlung vergeben wurde, solche Beispiele finden sich ja zuhauf in den slawischen Sprachen. Aber vielleicht hat es sich Prof. Eichler auch nur zu schwer gemacht, siehe paar Zeilen drüber.
Bei der Erklärung zu Sabrodt – hinter der Furt – stimmen Prof. Eichler und ich aber überein.

Bliebe noch der Zusatz „na Moravě“, den ich als „in Mähren“ lese, im Gegensatz zur wiederholten falschen Nennung in deutschen Texten „an der March“ – siehe dazu Beispiele wie „Ruda nad Moravou“.
In den tschechischen Kursbüchern vor und nach dem WK II wird die heutige Bezeichnung gepflegt. In der Protektoratszeit unter den nazi- und nazinahen Wirtschafts- und Politgewaltigen (man schlage mal bei https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Mart...tzten_Prag nach, wenn auch nur sehr dünn formuliert) wurde der im deutschen Anschluss- und Heim-ins-Reich-Gebiet liegende Bahnhof im Protektorats-Kursbuch nur mit Hohenstadt benannt.

[Bild: 070407-831110-8140080icitl.jpg]
01 Schräger Gruß nach Zábřeh: Vor 16 Jahren der Ramsauer Bahnsteig mit 814 008 und 009 sowie 831 110.

© Foto von mir
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  • AAW, Sören Heise
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#8
Wink 
Zitat:Danke auch für die Ergänzung zur örtlichen Hopfen- und Malz-Degustation!

Gerne - und nicht nur das! Sie bieten das Gute auch s sebou an, im 0,5-Liter-Becher. Falls man nur kurze Umstiegszeiten hat Big Grin
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