EC 279 stieß in Nové Zámky mit Bus zusammen
#1
Exclamation 
https://www.topky.sk/cl/10/2793695/AKTUA...-zranenych

6 Tote, mindestens 10 Verletzte
Der Lokführer der BR 380 soll sich in den Maschinenraum gerettet haben und hat schwere Brandverletzungen.
Laut diesem Artikel ist das Krankenhaus im Ort nach einem gestrigen Wolkenbruch außer Betrieb, die Verletzten wurden mit Hubschraubern nach Komárno, Levice, Nitra und Bratislava ausgeflogen.
Der Bus soll zunächst am Bahnübergang gewartet haben, als ein Zug der Gegenrichtung durch fuhr. Dann hätten sich die Schranken geöffnet, der Bus fuhr auf den BÜ und stieß dort mit dem EC 279 zusammen, wobei er in 2 Teile geteilt wurde.
Die Toten waren im Bus, im Zug wurde niemand verletzt.
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
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#2
Wenn man die stark schwingende Fahrleitung über dem verunglückten Zug so betrachtet, möchte man nicht wissen, ob diese bereits abgeschaltet UND geerdet ist bevor die Reisenden im Parallelgleis ihre "Wanderung" begannen...  Angry
Ich bleibe dabei: Jeder beseitigte Bahnübergang ist ein guter BÜ!
________________[Bild: kufr.gif]_______________
                       ==== Alois N. =====
+++ Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken. (ML) +++
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#3
Nun wird es mysteriös: Laut diesem Artikel soll das Gleis, auf dem der EC 259 fuhr, eigentlich wegen Bauarbeiten gesperrt gewesen sein, berichten der Verkehrsminister und der Chef der ŽSR. Deshalb habe sich die Schrankenanlage nicht geschlossen.
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
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#4
Hallo zusammen,

du grüne Neune, wenn sich das bewahrheitet, dann wirft das kein gutes Licht auf die Tätigkeit des dortigen EIU ... denn irgendwer muss ja den Zug da "rein gelassen" haben ... warten wir mal weitere Meldungen dazu ab ... inzwischen werden 7 Tote genannt.

Grüße vom

Prellbock
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#5
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Inzwischen wird in diversen Foren den beiden widersprochen. Demnach sollen auf dem Gleis bis 16:38 h außerplanmäßige Fahrleitungsarbeiten statt gefunden haben, während der Unfall 17:03 h passiert ist. Aber warten wir am besten erst mal das Untersuchungsergebnis ab.

[Bild: 922403-1.jpg?rnd=7,749575E-02]
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
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#6
Guten Nachmittag werte Leser,

eher der Bilder wegen - Beitrag vom heutigen 18.07. - "Die beschädigte Lokomotive vom Unfall in der Slowakei ist zurück. Die ČD behandelt, wie es mit ihr weiter geht".
  • bei dem Unfall kam es zum Ausbrennen der Front und des Führerstandes
  • die ČD hat diese Woche die Lok 380.004, die bei dem tragischen Unfall bei Nové Zámky in der Slowakei beschädigt wurde, als der EC "Metropolitan" auf einem BÜ mit einem Bus kollidierte, zurück nach Tschechien überführt
  • schon die Aufnahmen der Lok vom Unfall zeigten deren erhebliche Beschädigung, und das ist auch auf den Bildern nach der Ankunft in Břeclav ersichtlich
  • die ČD hat bislang nicht entschieden, wie es mit der Lok weitergeht
  • Sprecher der ČD, Filip Medelský: "Über ihr weiteres Schicksal wurde bisher nicht definitiv entschieden. Es hat bei ihr eine kommissionelle Besichtigung stattgefunden, die umfangreiche Beschädigungen feststellte, z.B. das völlige Ausbrennen der Lokfront und des Führerstandes."
  • die Entscheidung über die Zukunft und die eventuelle Reparatur der Lok kommt in einer Zeit, wo die ČD selbst nicht klar ist, was sie  mit den 20 Tfz von Škoda Transportation weiter anfangen soll
  • schon früher hatte sie die Installation des Sicherheitssystems ETCS ausgeschlossen, deshalb begann sie den Verkauf der Loks an ihre Gütertochter in der Gruppe ČD Cargo zu behandeln
  • diese würde sie für die Expansion in Ländern nutzen, wo ETCS bislang nicht eingeführt ist, also besonders auf dem Balkan


Link zu Zdopravy

Grüße vom

Prellbock
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#7
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Die Slowakischen Eisenbahnen haben die Untersuchung des tragischen Unfalls am Bahnübergang in Nové Zámky im Juni abgeschlossen.  Nach Berichten von RTVS hat die Untersuchung definitiv bestätigt, dass der Fahrdienstleiter des Bahnhofs Nové Zámky für den Unfall verantwortlich ist.

Nach Angaben der Untersuchungskommission vergaß der Fahrdienstleiter, dass das Schrankensteuerungssystem an dem gesicherten Bahnübergang für ein Gleis nicht immer funktionierte. Das System war zuvor wegen Reparaturen nach einem Hochwasser auf der Strecke abgeschaltet worden. Dennoch wies er den Lokführer des internationalen Schnellzuges EC 279 von Prag nach Budapest an, auf diesem Gleis zu fahren.

Der tragische Zusammenstoß zwischen dem Zug und dem Linienbus ereignete sich am 27. Juni 2023 kurz nach 17.00 Uhr an einem beschrankten Bahnübergang auf der Dvorská cesta. Der Vorfall forderte sieben Menschenleben.

Die von den Eisenbahnsicherheitsinspektoren durchgeführte Untersuchung konzentrierte sich auf alle Aspekte des Vorfalls. Untersucht wurde der Betrieb während der außergewöhnlichen Witterungsbedingungen am 26. Juni 2024, die zu Stromausfällen auf der Oberleitung führten.

Den Schlussfolgerungen der Untersuchung zufolge lag ein Versagen des menschlichen Faktors auf Seiten des Bahnbetriebs vor. Der Fahrdienstleiter, der zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Bahnhof Nové Zámky Dienst hatte, bleibt Mitarbeiter der ŽSR. Er wird jedoch einer außerordentlichen Prüfung, einer ärztlichen Untersuchung und einer psychologischen Untersuchung gemäß den Bestimmungen des Eisenbahngesetzes und anderer gesetzlicher und interner Vorschriften unterzogen.

Auf der Grundlage der Ergebnisse wird sein weiterer Einsatz am Arbeitsplatz festgelegt.
Dieses tragische Ereignis unterstreicht einmal mehr, wie wichtig die Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften und -verfahren im Eisenbahnbetrieb ist und dass die Sicherheit an Bahnübergängen ständig verbessert werden muss.

Link zu railpage
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#8
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Etwas ausführlicher die fachliche Stellungnahme der ŽSR:

Bei der Ermittlung der Ursachen dieses schweren Unfalls wurden ca. 30 Protokolle mit den Mitarbeitern geschrieben, Ergänzungen zu den Protokollen vorgenommen, alle relevanten Messungen, Tests und Verifikationsversuche an den Sicherheitseinrichtungen durchgeführt und nach einer sachgerechten Auswertung aller Unterlagen die Ursache des Vorfalls ermittelt: Überfahren des Bahnübergangs bei km 147,088 durch den Zug Ex (EC) 279 ZSSK, bei dem nach Abschluss der Reparaturarbeiten an der Oberleitung die Abhängigkeit der Bahnübergangssicherung (PZZ) vom Achszähler auf dem 1. Streckengleis nicht wieder hergestellt wurde.

Mit anderen Worten: Der Fahrdienstleiter des Bahnhofs Nové Zámky, der nach der Eisenbahninfrastruktur-Verwaltungsvorschrift Z 1 „Regeln für den Eisenbahnbetrieb“ für die korrekte Positionierung der Zugtrasse hauptverantwortlich ist, vergaß, den beauftragten Mitarbeiter aufzufordern, die PZZ in Betrieb zu nehmen, obwohl im Betriebsbuch vermerkt war, dass die PZZ bei km 146,587 und km 147,088 außer Betrieb gesetzt waren.

Bei der Ermittlung der Ursachen für den schweren Unfall wurden, wie bereits erwähnt, alle Umstände vor dem Unfallereignis untersucht. Aufgrund der außergewöhnlichen Wetterlage in der Umgebung von Nové Zámky kam es am 26.06.2024 zu mehreren Stromausfällen der Oberleitung, zunächst zwischen dem Bahnhof Nové Zámky - Bajč, um 16:26 Uhr, wo die Störung von den Mitarbeitern der Elektro- und Energietechnik behoben wurde, und anschließend wurde die gesamte Oberleitung bis zum Bahnhof Komárno überprüft, wobei die Rückkehr zum Bahnhof Nové Zámky erst um 00:46 Uhr am 27.06.2024 erfolgte.

Anschließend fuhren diese Mitarbeiter zum 1. Gleis der Strecke in Richtung Dvory nad Žitavou, wo bereits um 17:40 Uhr ein Stromausfall auftrat. Da sich über dem Bahnübergang bei km 147,088 eine überhängende Oberleitung befand, die vom Fahrleitungsmontagewagen aus repariert werden musste, wurde am 27.06.2024 um 01:08 Uhr und 01:16 Uhr die PZZ-Abhängigkeit vom Achsrechner auf dem 1. Gleis an beiden Bahnübergängen abgeschaltet, um deren dauerhafte Schließung durch den Fahrleitungsmontagewagen und damit die Unterbrechung des Verkehrs von Straßenfahrzeugen über die genannten Bahnübergänge zu verhindern. Die Abschaltung der PZZ wurde im Betriebsbuch des diensthabenden Nacht-Fahrdienstleiters vermerkt.

Aufgrund des Ausmaßes des Oberleitungsschadens konnte die Störungsbeseitigung erst in der Tagschicht um 16:38 Uhr abgeschlossen werden, wobei sich eine Reihe von Mitarbeitern auf verschiedenen Positionen ablösten (z.B. 4 Fahrdienstleiter im Bahnhof Nové Zámky, die nach 6 Stunden abgelöst wurden).

Jeder Unfall wird einer gründlichen Analyse unterzogen, insbesondere dieser tragische Unfall. Wie bereits erwähnt, ging dem Unfall ein Notfall im Zusammenhang mit der Bewältigung widriger Witterungsverhältnisse voraus. Solche und ähnliche Vorfälle, bei denen die Infrastruktur beschädigt und die Signalanlagen außer Betrieb gesetzt werden, kommen recht häufig vor. Auch in diesen Fällen, d. h. auch bei ungünstigen Wetterbedingungen, versuchen wir, die Kontinuität des Eisenbahnverkehrs aufrechtzuerhalten.

Die Beseitigung von Risiken und das Management von Operationen unter diesen Notfallbedingungen wird vollständig vom menschlichen Faktor übernommen. Das Verkehrsmanagement wird dann jedoch direkt von unseren Transportmitarbeitern übernommen, wie es hier der Fall war. Sie verfügen über die notwendige fachliche, medizinische und psychologische Kompetenz, um mit schwierigen Bedingungen umzugehen, über die erforderliche Ausbildung und über die notwendigen Vorschriften, die gemäß den einschlägigen Rechtsvorschriften erlassen wurden. Alle diese Systemvoraussetzungen müssen unbedingt erfüllt sein, um die Sicherheit des Eisenbahnbetriebs zu gewährleisten.

Wir haben uns daher in erster Linie auf Maßnahmen konzentriert, die so schnell wie möglich ergriffen werden können, wie z. B. Maßnahmen administrativer Art, die die Mitarbeiter - Fahrdienstleiter - bei der Gewährleistung der Sicherheit des Eisenbahnverkehrs unterstützen und sie z. B. auf eine ausgeschaltete Bahnübergangssignalanlage und die Notwendigkeit, diese wieder einzuschalten, aufmerksam machen. Außerdem wird das gesamte Personal der Eisenbahninfrastrukturverwaltung auf den Unfall und seine Ursache aufmerksam gemacht, und die Informationen über den Unfall werden Gegenstand von Schulungen für alle neuen Mitarbeiter sein. Darüber hinaus wird eine Warnung erstellt, in der die Bedingungen für ungeplante Abschaltungen beschrieben und zusammengefasst werden. Optionen für neue Signalisierungselemente zur Warnung vor Abschaltungen an neuen PZZ werden in die STN-Normen für PZZ aufgenommen.

Link zu TA3
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#9
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28-seitiger Abschlussbericht
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