18.04.2020, 22:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.04.2020, 21:09 von Alois Nebel.
Bearbeitungsgrund: Ganz zum Schluß drei entscheidende Buchstaben ergänzt
)
Zidani Most? = Steinbrück
Einer dieser Ortsnamen mit dem besonderen Klang beim Eisenbahnfreund.
Und "Im Dreieck gesprungen!"?
"Im Dreieck springen" - diese Redewendung hat für mich seit Frühjahr 2017 ihren Ursprung im Bahnhof Zidani Most.
Wenn dann noch ein paar Verspätungen hinzukommen wird es sogar eine wilde "Springerei". So wie an jenem 30. Mai, an dem ich diesen interessanten Bahnhof nun auch mal bei Sonnenschein erleben durfte. Erster Anlaufpunkt war die Einfahrt der beiden korrespondierenden Schnellzüge im Laibacher Zwickel.
^ <2> 363-021 hatte damals nicht nur den IC 503 "Pohorje" sondern auch noch eine abgebügelte 342 im Schlepp.
^ <3> Leicht verspätet bog wenige Minuten danach 1216 144 mit ihren drei Wagen ums Eck. So richtig voll mit Reisenden war weder dieser Zug noch der zuerst eingefahrene IC nach Koper mit seinen vier Wagen.
^ <4> Nächstes Ziel sollte der Pendolino Richtung Maribor werden. Für einen schnellen Aufstieg zur Aussichtshöhe fehlte die Zeit oder die Kondition. Bzw. beides! So versuchte ich die Vorfahrtsregeln des Fahrdienstleiters im Turm zu Zidani Most (siehe 1. Bild in diesem Bericht) zu dokumentieren. Die philosophische Frage dazu lautet: Auf Strecken mit Linksverkehr auch links vor rechts? Aus Sicht des Lokführers der im Güterbahnhof etwas versteckt wartenden 342 scheint es so. Es könnte aber auch am dispositiven Vorrang des Pendolino vor dem EC gelegen haben. Auch wenn der 310-005 - wie im gesamten 1. Halbjahr 2017 - nur als "einfacher" IC verkehrte. Dazu aber später mehr.
^ <5> Wenige Minuten später kann sich dann 342-023 mit dem EC 158 "Croatia" im Blockabstand vom Pendolino aus dem Güterbahnhof Zidani Most schälen. Das Zugpaar 158/59 ist übrigens das einzige das diesen Weg durch den Güterbahnhof nimmt.
Nun stand die Gleichung aus Zeit und Kondition nochmals an und wurde zu Gunsten eines neuen Fotostandpunkts Human-Ressourcen-schonend vorerst auf halber Höhe gelöst.
^ <6> Auf halber Höhe heißt aber auch Mut zur fotografisch kleinen Lücke die sich in der leider sehr hohen Brüstung der Brücke über die Savinja (dt. Sann) auftut. Ob gelungen oder nicht mag ein Jeder selbst entscheiden, mir persönlich gefällt es ganz gut. Zumal das dokumentierte Fahrzeug 711 003 als IC 513 eindeutig zu den Hochlichtern des Tages gehörte. Bereits über 150 km dieselnde Fahrt unter großteils Draht liegen seit Murska Sobota hinter dem bei WMD/MBB Donauwörth gebauten Oldie aus dem Jahr 1970, weitere 64 bis Ljubljana folgen noch.
^ <7> Jetzt blieb endlich (Hochlicht-)Zeit für den Aufstieg auf die Modelleisenbahn-Aussichtshöhe. Hier sollte der MV 247 "Citadella" in die ungarische Hauptstadt Budapest verewigt werde. Durch seine teilweise ungarischen Wagen scheint die Schmierfinken-Anfälligkeit nicht so hoch wie bei innerslowenischen Garnituren.
Noch eine Frage zu den slowenischen Zuggattungen: Welche Bedeutungen stecken hinter LP, MO, MV und RG? Leider liegen mir nur einzelne Fahrplantabellen vor, eine Aufstellung u.a. dieser Abkürzungen fand ich bisher nicht.
^ <8> Nachdem sich auch noch ein Güterzug mit einer unerkannt gebliebenen 363 durch diese Szenerie schlich hieß es Schluß mit der Springerei im Dreieck und einen schönen Platz für den nächsten südfahrenden Pendolino zu finden.
Nahe der Ortschaft Römerbad (Rimske Toplice) war die Szenerie nahezu perfekt und es gab für den Fotografen sogar ein Schattenplätzchen. Nicht ganz unwichtig, denn mittlerweile brannte die Gute-Laune-Murmel wieder mit aller Kraft. Auch wenn sich über Laško inzwischen die ersten Wolken bildeten. Oder waren das nur die Ausdünstungen der Pivovarna Laško?
Ja Steffen, manchmal stehe ich auch am Außenbogen! ? Das Ergebnis? Naja, …
^ <10> Schaffe, schaffe, Häusli baue und nett nach fremde Zwergli schaue. Diese "Tugenden" einer benachbarten Nation scheinen sich auch hier in der Südsteiermark Untersteiermark erhalten zu haben. Wenn man halt nur bei der Sauberhaltung des Fahrzeugparks auch so gründlich wäre...
^ <11> Für ein weiteres Foto einer der faszinierenden Mesdemoiselles aus Fraaankreich nahm ich noch einige Minuten Wartezeit an diesem Platz in Kauf. Trotzdem blieb anschließend gemütlich Zeit für den Wechsel zum ultimativen Wunschmotiv bei Sevnica.
^ <12> Über 8700 (s)tierische PS für 3 Wagen? Nicht nur das fotografische Motiv hätte hier etwas Zuglängen-Zugabe vertragen. 541-022 zieht dieses Leichtgewicht namens LP 5065 gen Dobova. Auch hier braut sich im Hintergrund so einiges zusammen. Aber nach zwei Wochen erstklassigem Urlaubswetter werde ich nicht meckern. Zumal die Wolken bis zum Abend dicht halten.
Als Zwischenbeschäftigung bis zum abendlichen Motiv bei Sevnica wähle ich nicht Angeln oder Baden in der Save/Сава. Zu sehr scheint sie ihrem deutschen Namen "Sau" die Ehre zu machen. Viel schöner säße es sich da auf dem Beobachtungsfelsen südlich des Bahnhofs Zidani Most. Hier könnte man die feierabendverkehrliche Parade der Züge abnehmen ohne nochmals im Dreieck zu springen.
^ <13> Doch Pustekuchen zur Kaffeezeit, der Felsen und die umgebenden Hänge sind hermetisch abgeriegelt. Oder kennt irgend Jemand eine Aufstiegsmöglichkeit? Denn das Motiv von unterhalb des Bahnhofs gesehen ist zwar nicht völlig unschön, aber aus der Höhe wäre es vermutlich wesentlich spektakulärer.
So belasse ich es für diesen Bericht bei diesem einen Foto und kehre zurück in die Nähe von Sevnica.
^ <14> Kurz vorm verdienten Feierabendbierchen am Ufer der Save gab es das Topmotiv von Sevnica noch einmal aus anderer Blickrichtung. Allerdings war da die Sonne doch schon etwas weiter herum als erwartet.
^ <15> Nördlich des Triangels gibt es ein weiteres herausragendes Motiv. An dieses ging es nach einer ruhigen Nacht am Ufer der Save. Die "Kirche der Mutter Gottes" bei Marija Gradec bildet heute den Hintergrund für den IC 524, der dann ab Juni wieder IC-S 20 heißt. Während meiner Herbsttour im Jahr 2016 hatte ich hier an dieser Stelle mit viel trüben Regenwetter zu kämpfen. Deshalb gab es nun mehrere sonnige Wiederholungen.
^ <16> In der Gegenrichtung sieht es so aus. Auch nicht übel? Hier ist es die Einheit 310-001/002 die in makellosem Zustand ohne den werbebeklebten Mittelwagen als IC 514 auf dem Weg Richtung Maribor ist. Normalerweise werden die Pendolino unter der besonderen Gattung IC-S (InterCity Slovenija) geführt, im ersten Halbjahr 2017 gab es für diese Züge allerdings extra Fahrpläne als IC mit leicht verlängerten Fahrzeiten. Mit diesen wollte man die Voraussetzung schaffen, die zur größeren Revision anstehenden Triebzüge durch nicht neigefähiges Material zu ersetzen. Zum Glück war davon während meines dreitägigen Besuchs relativ wenig zu spüren und ich konnte wenigstens zwei der insgesamt drei bei der Slovenske železnice vorhandenen Triebzüge dokumentieren. Für 310-003/004 werde ich mich wohl noch einmal auf den Weg auf dies schöne Fleckchen Erde begeben müssen. Ob das an diesem schönen Standpunkt noch so funktioniert wird sich zeigen, hat man dort wohl inzwischen ziemlich viel Erde und Asphalt bewegt, vermutlich um die beiden kurz hintereinander folgenden Bahnübergänge aufzulassen.
^ <17> Die lange Kurve bei Maria Gradec eignet (bzw. eignete?) sich auch als Fotostandpunkt für die wenigen Reisezüge die mehr als 100 Meter lang sind. Hier mal wieder der EC 158 in seiner ganzen Pracht.
Anschließend waren drei Tage Kurzurlaub in Slowenien schon fast wieder passé, nur zwischen Maribor und Spielfeld fanden noch ein paar Motive Platz. Wobei ich jetzt ein wenig schummle, denn folgende Bilder entstanden teilweise bereits am 28. Mai auf der Hinfahrt.
^ <18> Drei Sträuße -nein, nicht Blumen, sondern echte "Vögel"!- wenige Meter neben dem Fotografen sorgten für ein merkwürdiges Gefühl oberhalb des Tunnelportals in Šentilj (St. Egidi in Windischbüheln). Als dies Motiv dann im Kasten war wich die Unsicherheit dem Gefühl ausgelassener Zufriedenheit. So macht das Hobby Spaß!
Auch wenige Kilometer weiter südlich konnte noch einmal die eingleisige Südbahn in alter Schönheit auf den Chip geladen werden. Wer weiß wie es hier aussieht wenn die Mannen um Bodo B. bzw. sein slowenisches Pendant angetreten sind?
^ <19> Das mir an dieser Stelle eine 363 (oder etwas anderes pantographisches) unter solch interessanter Altbau-Fahrleitung wesentlich lieber gewesen wäre brauche ich vermutlich nicht erwähnen?
^ <20> Deshalb gibt es wenigstens noch eine etwas gegenlichtige Aufnahme einer solchen 363 an fast gleicher Stelle bei Pesnica, genau 601,9 Kilometer von Trieste Centrale Belgrad entfernt.
Damit findet auch dieser Beitrag sein Ende. Ich hoffe nicht zu sehr gelangweilt zu haben,
die Bildauswahl aus mindestens drei mal so vielen Aufnahmen war schwierig genug.
Kaum ist der Zugschluß vorbei, schon geht es wieder an die Arbeit für neue Reiseberichte.
Das Baustellenschild ist schon aufgestellt…
Und ganz zu mehr oder weniger guter Letzt: Die Fotos entstanden im unmittelbaren Anschluß an einen Erstbesuch der Gleichenberger Bahn. Und damit schließt sich wieder mal der Kreis zu einem traditionellen Treffen mit - (Ergänzung: ) mir - freundlich gestimmten Mitgliedern dieses Forums die sich vstl. in 8 Monaten dort treffen werden. Ich freu mich drauf…
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==== Alois N. =====
+++ Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken. (ML) +++
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